ACHTUNG HAB DEN FILM GESEHEN!!! ALSO NICHT LESEN, WER ES UNBESCHWERT GENIESSEN WILL !!!
Meine lieben Brunnenauer, Bewohner des friedlichen Auenlandes,
der 18. Dezember war ein Tag: Stunde um Stunde gezählt, schließlich ging es um den Film, den ich schon als es die ersten Bilder gab, so sehr zu sehen verlangt habe und dann um 0:10 war es so weit, das Warten hatte ein Ende.... Galadriel fing an zu sprechen....und ich kann euch sagen, die Welt ist im Wandel! Ich will euch jetzt meine Eindrücke schildern. Eins zuvor, es ist nicht das Buch, aber es ist Mittelerde. Keine Angst, ich sag nichts über fehlende Szenen, geänderte Szenen oder neue Szenen, das sollt ihr euch ja selbst angucken. Ich will euch (nur) was über die Gestaltung und die Spielweisen erzählen. Es wurde meiner Meinung nach ein bißchen zu viel geändert, soviel dazu, aber dennoch meist geschmackvoll und passend, so dass ein Nicht-Tolkien-Kenner keinen Unterschiede sehen würde zwischen Original-Tolkien und Jackson.
Zur Gestaltung: es ist alles so wahnsinnig detailgetreu gemacht: Beutels End, der Markt in Hobbingen, Bruchtal, alles! Die Hobbitfüße sowas Geniales und wie sie die Hobbitgröße hingekriegt haben es sieht einfach nur echt aus. Immer wieder werden die Größenunterschiede betont. Und immer wieder sieht man kleine Details, die nicht wirklich handlungstragend sind, dem Ganzen aber eine unheimliche Lebendigkeit und Echtheit verleihen. Von der Teekanne Bilbos über Arwens Kleid bis zu Barahirs Ring. Oder die Elbenboote, wie sie im Anduin schaukeln, klein und leicht und dennoch sicher. Ich hab mal gelesen Galadriels Phiole würd aussehen, als wär sie aus Plastik gemacht, naja, dem stimm ich eher weniger zu. Kleinstarbeit total, auch die Spezialeffekte sind mit einer rührenden Liebe zum Detail gemacht, sie wirken überhaupt nicht künstlich, ganz im Gegenteil. Ich sag nur das Feuerwerk bei Bilbos Geburtstag, wie den Hobbitkindern ist mir unwillkürlich ein "Ohh!" rausgerutscht.
Und die Farben, jeder Ort hat seine bestimmte Atmosphäre und die Farben betonen das, das Auenland ist ganz bunt, Isengard rabenschwarz, Lothlorien in grün-bläulichen Tönen, es wirkt wie der Welt entrückt. Bruchtal in erdigen, aber edlen Farben, richtig heimelig und so weiter. Die hohen Säulen in Moria, die Brücke, Orthanc, alles ist unheimlich atmosphärisch. Von der Gestaltung, vom Setting her, ist der Film einfach phantastisch, ich kenn keinen Film, der an diese Detailtreue rankommt, danke Mr Jackson!
Die Charaktere sind meiner Meinung nach hauptsächlich genial besetzt. Nur Gildor und die anderen Elben in Lorien haben mich enttäuscht, sie wirken so ganz und gar nicht elbisch. Aber fangen wir mal von vorne an:
So wie das Leben der Hobbits dargestellt ist, so hab ich s mir auch vorgestellt, bunt, laut und total gemütlich und sie mögen tatsächlich nichts ungewöhnliches (obwohl manche insgeheim schon....). Am aller besten, sie können sich tatsächlich lautlos bewegen. Und das Auenland ist einfach superschön gemacht, ich hab mich in dieses Land richtiggehend verliebt!
Elliah Wood spielt einen großartigen Frodo, seine ganzen Blicke, Gesten, nichts wirkt gekünstelt oder unecht. Vor allem seine Blicke, man spürt in Eliahs großen blauen Augen die Angst, seine Anstrengung sich überwinden zu müssen, Freude (wenn er lacht, lacht alles in ihm), seine Trauer (als Gandalf stürzt, es ist so schlimm...). Und Frodo entwickelt sich durch den Film hindurch, durch die ganzen Erlebnisse reift er und Eliah bringt das klasse rüber. Frodo ist kein großer Kämpfer und ist bei den Kampfsequenzen hauptsächlich im Hintergrund zu sehen. Jackson hat stark betont, dass so eine kleine, unscheinbare, "unwahrscheinliche" Gestalt so eine gewaltige Last zu tragen hat, und das fand ich sehr sehr sehr schön. Frodo ist nicht als DER Held dargestellt, er ist nur in dieses Abenteuer hineingerutscht und will das alles gar nicht. Auch ist sein Charakter vom Buch getroffen, worüber ich total froh war. Sam ist klasse, so schüchtern, loyal und treu und man erkennt wieviel Angst er hat und dennoch aus Freundschaft zu Frodo mitkommt. Ein bischen ist er der trottelige, der ein bischen im Hintergrund stehende und dennoch ist er eine ausgereifte Persönlichkeit, total "hobbitisch ", der an seinen Grundsätzen und Werten festhält, egal wann (das Rosie kurz vorkommt, hat mich gefreut.) Lutz verschwindet allerdings im Hintergrund. Bilbo Beutlin, ein goldiger tatteriger alter Kauz, mit eine sehr schönen Handschrift. Bilbo ist so lieb und goldig, kein bischen wunderlich, wie er ja von den andern gesehen wird. Man schließt ihn gleich von Anfang an ins Herz. Die anderen zwei, Pippin (dieser "närrische Tuk!") und Merry: Chaoten, sag ich nur, aber auch sie sprudeln nur so von Leben - Hobbitleben. Nur schade, dass es im Film keine Verschwörung gibt. Dass sich die zwei einfach so vom Gemüseklauen bei Bauer Maggot Frodo anschließen, kam mir seltsam vor, unrealistisch.
Aragorn: am Anfang in Bree hatte ich wirklich Angst vor ihm (sein erster Auftritt, diese Blicke und alles klasse!) und dennoch hat er bald was warmes an sich, wird mit der Zeit für die Hobbits wie ein großer Bruder. Und er kann kämpfen, oh ja und wie er das kann! Aber er ist nicht einfach ein Raufbold, er besitzt Tiefe und wenn Boromir von Minas Tirith spricht kann man Aragorns Sehnsucht förmlich spüren. Viggo Mortensen sieht richtig wettergegerbt aus. Nur fand ich komisch, dass er Angst davor hat Isildurs Erbe zu sein? War mir nie bewusst, ich hatte immer den Eindruck, dass er da stolz drauf ist. Manchmal wirkt er richtig schüchtern. Auch bei ihm zeigen sich die Gefühle in Gesten und vor allem Blicken, als er zum ersten mal (im Film) Arwen sieht, als Boromir stirbt (ich dacht, ich müsst ihn in den Arm nehmen und trösten). Seine Blicke können soviel sagen, ein "sicher?" oder ein stummes "ich weiß" oder Angst, Trauer, Liebe und Zuneigung. Aber was war mit Anduril? Warum wurde Narsil nicht neu geschmiedet? Und warum hat der das Geborstene Schwert nicht bei sich getragen? Kommt das noch? Würd ich wirklich gern wissen! Aber ich muss sagen er war wirklich beeindruckend, das sah man zwar auch schon auf den tausend Bildern, in Bewegung ist aber alles anders. Optisch und von der Umsetzung passt Viggo Mortensen haargenau in seine Rolle hinein, er ist Aragorn wirklich. Und die deutsche Synchronstimme hat mir persönlich sehr gut gefallen, sie passt zu ihm. Aragron - mein Held!
Bei Arwen fällt mir als erstes ihr Elbisch ein, es ist so schön flüssig und wie es klingt..... und Liv Tyler sieht wirklich wunderschön aus. Die Liebesgeschichte ist auch überhaupt nicht kitschig gemacht (und wirklich nur ganz kurz) und ihr Ritt ist faszinierend (ich frag mich wie lang sie das geübt hat!). Ich find es glaub ich mittlerweile gar nicht schlecht, wie sie sie eingebracht haben, zumindest im ersten Teil jetzt.
Die nächste Elbin: Galadriel, ein Satz, sie ist es, Cate Blanchett spielt toll (und einmal sieht man ihren Ring, aber nur wenn man genau hinguckt...), majestätisch, distanziert-kühl, weise, einfach elbisch, nur vermiss ich ein bischen ihre Herzenswärme, mit ein bischen weniger Majestätik und dafür mehr Liebe hätte sie mir glaub ich besser gefallen. Nur ihrer Gestalt, als sie vom Ring verführt wird war mir ein bischen viel Technik
Noch einer: Elrond, er wirkt mir persönlich ein bischen zu kalt oder mechanisch, ist aber unheimlich würdevoll und majestätisch (nur gefällt mir seine Frisur überhaupt nicht, aber das ist nebensächlich)
Legolas: mir fehlen die Worte!!! Orlando Bloom bewegt sich wie eine Katze, graziös und elegant, geschmeidig und schnell, egal ob er AUF dem Schnee läuft oder ob er kämpft, ob er in Lothlorien unter seinesgleichen ist oder ob er in der Gemeinschaft ist, er sticht heraus. Und wenn alle nach einem Kampf verschwitzt und dreckig sind, Legolas sieht immer noch frisch aus. Er hat mir so gut gefallen. Er fürchtet sich, trauert, ist entrüstet, aber alles auf eine würdevolle, ganz besondere Art und Weise. Legolas stellt einfach den Elb dar, wie ich ihn mir immer in meinen Träumen vorgestellt habe. Orlando Bloom spielt einfach, huii, mir fehlen die Worte. Er ist mir ganz oft aus der Gemeinschaft heraus ins Auge gestochen. Aber eigentlich sind es alle solche huii Schauspieler.
Von Legolas zu Gimli. Der Widerstreit zwischen ihnen ist sehr sehr deutlich, Blicke, Gesten, Worte, mehr sag ich nicht. Und er kämpft, die zwergische Kraft und Gewalt ist unglaublich. Und seine Trauer an Balins Grab.... Gimlis Charakter hat sehr viel Tiefe. Schade nur, dass seine Verehrung für Galadriel nicht im Film vorkommt, echt schade, das fand ich wichtig, grad für die Freundschaft Legolas-Gimli, die meiner Meinung nach superwichtig ist.
Boromir wird auch (ich bin schon wieder so begeistert) stark dargestellt. Er steht öfter im Mittelpunkt als im Buch, aber es werden nur solche Szenen von ihm gezeigt, von denen man sich vorstellen kann, dass sie auch im Buch vorkommen und Tolkien es sich so überlegt hat und nur net aufgeschrieben hat. Die Verführung vom Ring und seine Verzweiflung zum Schluß deswegen., seine Liebe zu Gondor (einmal redet er mit Aragorn über Minas Tirith und er überschlägt sich fast vor lauter Liebe für seine Heimat, er würde alles für sie tun!)und was total tragisch ist, sein Tod. Boromir stirbt so würdevoll, wie nur ein wirklich innerlich edler Mensch sterben kann.
Gandalf, nein ich überschlag mich nicht, nein, nein DOCH, er gefiel mir von Anfang an und bis zum Schluß hat sich das noch gesteigert. Er ist manchmal tatterig, wie ein Opa, aber mächtig und kann gewaltig zornig werden und bei allem zeigt sich sein liebenswürdiges Herz (à Die Kinder in Hobbingen). Und er ist alt und weise und hat Respekt und Autorität, ist aber nicht streng sondern verständnisvoll. Der Weise der weniger kämpfen als auf andere Weise helfen will. Nur woher hatte er auf einmal seinen Stab wieder? McKellen stellt den Gandalf dar, den zumindest ich immer sehen wollte und niemand anders, die perfekte Besetzung.
Saruman, das Gegenstück ist mächtig und weise, noch ist er deutlich stärker als Gandalf, manchmal hatte ich Angst um ihn. Christopher Lee ist absolut überzeugend.
Ach ja man sieht kurz Gollum (sein gollum klingt wirklich ganz kehlig, toll), diese Augen!!! Und der Balrog (ohne Kommentar, er ist die Verkörperung des Bösen), ich hab übrigens keine Flügel entdeckt. Und die vielen Orcs, wenn sie über die Hügel strömen, nur find ich dass die Geräusche die sie als machen eher nach einem Bienenschwarm klingen als nach Saurons Diener. Die Schwarzen Reiter (da ist Darth Vader ein Milchbubi dagegen!) sind einfach furchterregend, mir liefe es eiskalt den Rücken runter, die Hufe, ihre Stimmen, ihre Gesichter. Die Geschichte von Isildur und dem letzten Bündnis ist kurz und klar erzählt und bildet eine schöne Einstimmung. Die Stimmung ist so gut getroffen, dass man die Handlungsänderungen übersieht, weil sie sich so gut einfügen.
Einen gesamt Überblick kann ich jetzt gar net geben, der Film hat mich regelrecht erschlagen, ich muss ihn wohl noch ein paar mal sehen! Er ist sehr schnell, vor allem am Anfang, das Tempo mäßigt sich aber nach Bruchtal. Und die hAndlung sehr dicht. Ich fand den Film total spannend, hab ihn mir so nicht vorgestellt, war aber WUUUSCH!!!!!!!! Obwohl für meinen Geschmack zu viele Kampfszenen drin waren, aber entscheidet selbst. Schade auch, dass die Legenden, die sie sich auf dem Wege erzählen so verschwunden sind, das hab ich sehr vermisst. Auch sind die ganzen rießigen Landschaftsentfernungen gar nicht so rüber gekommen. Es wirkt eher wie eine Ein-paar-Tage-Tour, anstatt eine Wanderung mit diesen rießigen Wegstrecken, die die Gefährten zu durchqueren haben. Auch ist die Lothlorien-Szene zu kurz (nur eine Nacht????) und die Trauer für Gandalf ist nicht so tiefgreifend wie im Buch, was ich schade finde. Auf jeden Fall ist der Film bombastisch ("Phänomenal", wie jemand eine Reihe hinter mir gesagt hat). Er hat mich überhaupt nicht enttäuscht (und dem "humorlos" was ich schon gelesen habe, stimme ich auf gar keinen Fall zu, aber auf gar keinen!!! Es ist immer wieder was zum Lachen und Schmunzeln drin, aber auch zum Weinen) und ich bin darüber unheimlich erleichtert und froh. Ein bischen muss ich dennoch kritisieren, aber Kritik ist bei so einem Film normal und ich glaub grad weil es einige (kleine) Kritikpunkte gibt, kann man sagen, dass er gelungen ist. Es hat sich also gelohnt, mir die Nacht um die Ohren zu schlagen und in der Schule einzuschlafen!!! Meine Erwartungen waren hoch und 100% perfekt finde ich den Film nicht und dennoch das Lob an Peter Jackso überwiegt die Kritik um Tonnen. Wenn man keine akribische Buchverfilmung sucht, kann man den Film mit allen Sinnen genießen. Der Film reißt einen von der ersten Minute mit, fängt hoch an und steigert sich noch mehr. Die Spannung ist schön ausgearbeitet, mit "Pausen" in Bruchtal, "Lorien" etc. Zusammenfassend: mir gefällt er!
Ich bin mal gespannt auf eure Meinung und wünsch euch wunderschöne 3 Stunden, geniest sie, ich geh garantiert auch nicht nur einmal rein!!!!
Alles Liebe eure Elanor Grünfuß
P.S. und meine Namensgeberin kommt leider gar net vor...schade, ich würd die Blume mal gern sehen
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