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Dieses Thema hat 9 Antworten
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Ciriel ( Gast )
Beiträge:

16.07.2003 07:18
Thing V Antworten

Bericht vom Tolkien-Thing V (11.7.2003 ? 13.7.2003)
von Ciriel

Wieder einmal naht mit großen Schritten das Thing 2003. Goldbeere, Latimeria und ich haben uns zu einer Fahrgemeinschaft zusammengeschlossen, die in Bielefeld um kurz vor 12.30 h am Freitag aufbricht. Morgoth (oder Sauron) scheint aber nicht gewillt, uns so einfach entkommen zu lassen, denn wir verfahren uns mehrmals und einmal sogar so eindeutig (dieser Wald war eindeutig nicht Fangorn, hilfsbereite Ents hätten wir wirklich gebrauchen können!), daß wir schon denken, wir werden nie mehr den Rückweg finden (war der nette Einheimische, der uns auf diesen Weg schickte, etwa ein Helfer des Dunklen Herrschers?). Doch am Ende hat Eru ein Einsehen mit uns: Um kurz nach 17.30 h treffen wir endlich beim Kloster ein, wo man uns bereits erwartet (?Wer meinte denn da, er wäre eher da als ich??). Als erstes besorgen wir uns die Zimmerschlüssel und die Getränkebons und richten uns ein.
Um 18.30 h gibt es das Abendbrot und die Begrüßung durch den Vorstand. Eine Stunde später folgt die Mitgliederversammlung, von der ich nicht viel berichten will (denn dafür ist unsere Chronistin zuständig), außer daß es wieder Daten und Fakten zu bestaunen gibt und der gesamte Vorstand durch Neuwahl ? natürlich zu Recht! - bestätigt wird. Die Chronistin, die Geburtstag hat, bekommt noch ihr Geschenk überreicht.
Nach der Mitgliederversammlung begeben sich die meisten in den ?Grünen Drachen?, das Geburtstagskind ist so großzügig, für eine Stunde lang Getränke und Knabbereien zu übernehmen. Zwischendurch gehen wir draußen kurz Luftschnappen (?Du willst doch nicht etwa schon ins Bett gehen?? ?Nein, nein...?), als es kühl wird, wieder in den ?Drachen? zurück. Gegen 3.00 h beginnen mir die Augen zuzufallen und ich ziehe mich auf mein Zimmer zurück.
Samstag morgen werde ich kurz vor dem Klingeln des Weckers wach. Als ich ?Quellhall? betrete, um zu frühstücken, sind Goldbeere und Latimeria bereits anwesend, und ich geselle mich zu ihnen.
Der erste Vortrag ?Die Schriften des Wissens ? Tolkien-Lexika im Vergleich? von Maksâtan beginnt um 10.00h. Verglichen werden Days ?Tolkien-Enzyklopädie? (Hardcover), sein ?Bestarium?, Kreges ?Handbuch der Weisen von Mittelerde?, das berühmt-berüchtigte ?Tolkiens Welt? von Nagula, Schneidewinds ?Tolkien-Lexikon? und Forsters ?Complete Guide to Middle-Earth?. Einige Kriterien beim Vergleich sind z. B. Vollständigkeit, Ausführlichkeit, Zielsetzung, Zugänglichkeit (gibt es z. B. bei Gollum eine Verweisung zu ?Smeagol??) und Richtigkeit der Angaben. Days ?Enzyklopädie? überrascht als erstes durch die Anordnung, denn sie ist zwar alphabetisch, besitzt aber noch ?Unterordnungen? wie z. B. ?Orte?, ?Personen? oder ?Flora und Fauna?. Das Problem ist dabei natürlich, daß man schon wissen muß, zu welcher dieser Gruppen der gesuchte Begriff gehört, wenn man nicht jedes Einzelalphabet durchsuchen will. Die Angaben sind dabei nicht immer korrekt (in allen Lexika wurden die dieselben Begriffe nachgeschlagen). Auch fehlen gerade seltene Stichwörter (die man ja meistens eher nachschlagen muß als die Namen der Hauptcharaktere).
Das ?Bestarium? wirkt insgesamt nicht sehr überzeugend. Naturgemäß geht es hier vor allem um die Flora und Fauna (was erklärt, daß nicht viele Begriffe gefunden werden), doch speziell die deutsche Ausgabe hat einen großen Fehler: Bei der Übersetzung hielt man es nicht für angebracht, die deutschen Begriffe, wenn nötig, neu im Alphabet anzuordnen (!).So finden sich ?Adler? unter ?E?. Zu bemängeln sind die vielen Fehler.
Das ?Handbuch der Weisen? erweist sich als recht ordentlich, wenn auch einige Stichworte fehlen. Die Kritik hier bezieht sich hauptsächlich auf die interpretierenden Stellen in den Einträgen, gegen die grundsätzlich nicht unbedingt etwas einzuwenden ist ? aber so etwas gehört nun einmal nicht in ein Nachschlagewerk.
?Tolkiens Welt? ist eigentlich kein richtiges Lexikon, außerdem nicht wirklich empfehlenswert. Neben der bekannt gewordenen fälschlich für wahr gehaltenen Parodie-Zusammenfassung des ?Herrn der Ringe? hat Nagula anscheinend noch von anderen älteren Lexika-Werken abgeschrieben (u. a. von Day).
Als ?Gewinner? präsentieren sich das Schneidewind-Lexikon und Fosters ?Guide?. Beide sind fast vollständig, wenig fehlerhaft und mit genauen ?Quellenangaben? versehen. Schneidewinds Werk ist dabei das einzige, das noch über Mittelerde hinausgeht und auch Einträge zu ?Roverandom? oder ?Beowulf? enthält.
Gleich danach können die Zuhörer den ersten internationalen Gast auf den Thing begrüßen. Danny Orbach stellt die Israelische Tolkien-Gesellschaft vor und berichtet über deren Arbeit. Dabei geht es auch über die Übersetzungsarbeit (großartig: Sie haben es tatsächlich geschafft, eine Erlaubnis für die Übersetzung der HoME auf Hebräisch zu erhalten!) und die Entwicklung im allgemeinen. Sehr aufschlußreich!
Danach stürme ich gleich zum Raum ?Fladrif? mit Rénés Shop. Ich sehe mir alles an, finde aber erst nicht das, was ich suche. Später schnappe ich mir dann mit dem Ruf ?Ah, da ist er ja!? (was alle Anwesenden in Gelächter ausbrechen läßt, mich eingeschlossen) den Nasmith-Kalender 2004. Ich falle während des Tages und auch am Sonntag noch mehrmals im Shop ein (Sticker, zwei Hörbücher, Postkarten...), worauf ich mich schließlich zu der Erkenntnis durchringe, daß ich, will ich kein Geld ausgeben, den Shop einfach nicht betreten darf. Schließlich habe ich dann auch noch zwei T-Shirts und zwei Tassen der DTG im Gepäck (mich wundert immer noch, daß das alles in den Rucksack paßte!).
Nach der Kaffeepause entscheide ich mich für Celarents Vortrag ?In den Netzen des Schicksals ? Freiheit und Determination in der Ainulindale und der Narn? (die Stammtisch-Diskussion hätte ich mir auch gerne angesehen, aber man kann sich nun mal nicht zweiteilen). Dabei geht es um die Frage, inwieweit die Ereignisse in den beiden Geschichten vorherbestimmt (und somit unausweichlich) und ob und wie sie vom freien ? falschen? - Handeln der Figuren beeinflußbar sind. Es finden sich in den Texten Belege für beide Möglichkeiten. Als besonders verhindernd (und deswegen verhängnisvoll) erweist sich in der ?Narn? vor allem Túrins Stolz. Die Frage ist auch auch, inwieweit Morgoth fähig war (durch Glaurung), die Ereignisse nach seinem Willen zu planen ? er hatte jedenfalls nie die Möglichkeit, sie aktiv zu gestalten, er konnte nur manipulieren.
Nach dem Mittagsessen versammeln sich viele im Raum ?Tarntobel? zu ?Harry Potter besser als Der Herr der Ringe?? Schon die große Anzahl der Teilnehmer zeigt, wie viel Interesse dieses Thema hervorruft. Eriol beginnt mit den Gemeinsamkeiten beider Bücher, (z. B.: Es geht um den Kampf zwischen Gut und Böse, beide Bücher haben ?Kultstatus,? beide berichten im Wesentlichen von schwachen Anti-Helden, beide ?nutzen? bereits existierende Fantasy-Wesen, erfinden aber gleichzeitig neue...) und stellt danach die Unterschiede vor (z. B.: Das Böse wird unterschiedlich dargestellt, bei ?Potter? ist es ein Mensch, bei Tolkien eine ?äußere Macht?, die Erzählstile sind sehr unterschiedlich, Tolkien behandelt auch Konflikte mit der Natur, bei Tolkien gibt es in gewissen Maße Gewaltverherrlichung und Konfliktlösung durch Gewalt, bei Rowling entwickeln sich die Charaktere dynamischer...). Anschließend wird darüber diskutiert. Als einer der kontroversesten Punkte erweist sich die Charakterentwicklung. Die Gruppe ist der Meinung, daß sich auch (fast) alle Figuren des ?Herrn der Ringe? sehr entwickeln. Besonders schön fand ich die Aussage, daß sich die Charaktere bei Tolkien nur ?leiser? entwickeln und dem Leser mehr Raum gelassen wird, diese Entwicklung zu interpretieren, während bei Rowling mehr ?psychologisch vorgegeben? wird. Allerdings ist während der ganzen Zeit zu berücksichtigen, daß die ?Potter-Bewertung? nur vorläufig geschehen kann, weil noch nicht alle Bände erschienen sind. Fazit: Zwar bin ich nicht immer mit dem Referenten einer Meinung, aber der Vortrag ist sehr gut und die Argumente nachvollziehbar.
Um 16.15 h findet in ?Tarntobel? der Workshop ?Tolkien und Umwelt? mit Sam Gamdschie statt. Als Bild der lebendigen Natur schlechthin gelten bekannterweise die Ents. Zwar kann man Tolkien nicht als ?Umweltaktivist? á lá Greenpeace bezeichnen, aber schon war ihm daran gelegen, die Umwelt zu schützen (etwa nach dem Vorbild der Umweltgesellschaften Anfang des letzten Jahrhunderts, die einem ?Reservatsgedanken? nach einzelne ?Inseln? von Kulturlandschaften schützen wollten). Schließlich nehmen die Ents an Saruman Rache, frei nach dem Gedanken ?Die Natur schlägt zurück (was z. B. in Form der Flut im letzten Jahr schon mehr als bedenklich stimmen sollte!).
Dann folgt eine Programmänderung. Das Abendessen wird vorgezogen, das ?ultimative Tolkien-Quiz? mit Maksâtan danach abgehalten. In einem spontanen Anfall habe ich mich auch auf die Liste setzen lassen (es gibt sogar etwas zu gewinnen). Es gibt neun Gruppen mit jeweils vier Mitgliedern. Gespielt wird ?Tolkien-Tabu?, man muß also einen Begriff erklären, ohne die bis zu fünf unten auf der Karte aufgeführten Begriffe zu benutzen. Bei einem ?Versprecher? (bevor die anderen den Begriff genannt haben), gibt es keinen Punkt, kommt man mit einer Karte nach einer Erklärung nicht weiter, darf man sie straflos weglegen, legt man sie allerdings sofort weg, gibt es einen Minuspunkt. In den ersten drei Runden hat man 60 Sekunden, in der vierten 120 Sekunden Zeit. Die ?Erklärer? müssen jede Runde wechseln, so daß alle an die Reihe kommen können. Es gibt vier Runden, nach der ersten scheiden drei Gruppen, nach der zweiten und dritten Runde scheiden jeweils zwei Gruppen aus. Wenn mehr Gruppen, als ausscheiden sollen, die gleiche Punktzahl haben, gibt es eine Stichrunde. Es geht um einen Begriff, und welche Gruppe ihn am schnellsten errät, kommt weiter.
In der ersten Runde sind die Fragen noch recht einfach, doch bereits im zweiten Durchgang wird es sehr schwierig (?Oh Gott! Den Begriff habe ich noch nie im Leben gehört!?!?). Die ersten beiden Durchgänge übersteht meine Gruppe, dann jedoch verläßt uns unser Glück. Nach einiger Zeit macht sich die Technik breit, den Erklärer zu fragen (?Herr der Ringe, Hobbit, Simarillion, Person, männlich, weiblich??), anstatt ihn beschreiben zu lassen. So geht's natürlich auch!
In der vierten Runde gelten andere Regeln, jetzt soll eine Pantomine aufgeführt werden. Ich muß sagen, der Erfindungsreichtum der Finalisten hat mich beeindruckt, sei es nun ?Snaga?, ?Mathom-Haus?, ?Númenor? oder ?Flamme von Udun?. Toll!
Nach einer kurzen Pause führt eine Gruppe einen Sketch mit dem Titel ?Galadriels Geschenke? auf (der wurde auch gefilmt und wird im Forum der DTG allen Mitgliedern zum Download angeboten). Es sieht so aus, als habe Galadriel einfach alles das verschenkt, was sie anders nicht mehr los wurde, und Boromir bekam am Ende gar nichts (?Was braucht der noch einen Gürtel? Der kratzt doch sowieso im nächsten Kapitel ab!?). Ich kann gar nicht mehr aufhören zu lachen. Harry Potters Stippvisite wird besonders beklatscht (?Du bist doch hier im falschen Film!?), und die Palantir-Werbesendung mit Perry und Mippin ist mehr als gelungen (?Neun Löffel? Das waren doch nur acht!? ?Dann hat er seinen wohl schon abgegeben!?, ?Ich muß mir schon wieder an den Kopf fassen!?). Klasse!
Nach dem abschließenden Applaus geht das Abendprogramm in ?Tarntobel? weiter. Tindomerel tanzt zuerst (sehr schön!), danach liest Polyoinos seine pädagogisch wertvolle Neufassung des ?Herrn der Ringe? (bis Elronds Rat) vor. Gandalf und Bilbo dürfen natürlich nicht mehr rauchen, sondern haben sich stattdessen Kaugummi zugewandt, der Eine Ring muß natürlich ins Fundbüro nach Gondor, und für die armen Kinder der Haradhrim soll gespendet werden, um nur einige Höhepunkte zu nennen. Das Ende möchte ich aber nicht verraten. Schnell habe ich Bauchschmerzen vor lachen (wann gibt's ein Buch davon?).
Chezra gibt danach einige Lieder zum Besten. Anschließend haben einige ein Lagerfeuer vor dem Kloster auf der Wiese in Gang gebracht, und wir gesellen uns dazu. Nach einiger Zeit wird begonnen, Lieder zu singen (?No, nay, never, no, nay never no more? wird mich wohl wieder einige Zeit verfolgen, es folgen aber auch andere, die ich noch nicht kenne und gipfelt in Rankin und Bass-Songs, von denen ich ?Where's a whip, there's a way? sogar mitsinge). Aule liest eine Geschichte vor (?Der Lallrog?), die einiges Gelächter verursacht.
Leider werde ich irgendwann schon wieder müde, mir ist trotz Pullover kalt und mir fallen dauernd die Augen zu. Bald gebe ich es auf und gehe gegen 3.00 h ins Bett. Ich bin etwas enttäuscht von mir selbst, fürs Thing ist das gerade mal Durchschnitt! Wie ich am nächsten Morgen erfahre, waren viele später im Bett, und einige hatten den Weg dorthin sogar gar nicht gefunden.
Am Sonntagmorgen reißt mich der Wecker aus dem Bett. Bis zum Frühstück fühle ich mich aber wieder einigermaßen wach. Um 10.00 h beginnt ?Dalli Klick? mit Maksâtan, an dem ich teilnehme. Das Prinzip kenne ich schon: Bilder erraten, die teilweise aufgedeckt werden und man bekommt umso mehr Punkte, je schneller man es errät, und wer noch en Zeichner weiß, bekommt Zusatzpunkte. Lindir schafft es, das erste Bild mit dem ersten Stück blauen Himmel zu erraten: Nasmiths ?Galadriels Spielgel?. Darauf wird es schwierig, besonders, da ich kaum eins der Bilder kenne, sei es nun Yavanna, die Wächter von Cirith Ungol oder Gandalfs Feuerwerk (irgendwie drängt sich da der Eindruck von LSD-Einfluß auf!).
Nach dem Spiel ist noch jede Menge Zeit bis zum nächsten Vortrag. Auf dem Computer läuft gerade der Film von ?Galadriels Geschenken?, und ich sehe zu, wie er geschnitten wird. Es gibt auch Ausschnitte vom Quiz. Außerdem sehe ich mir die Info-Wand über Futhark-Runen an. Sebastian hat sich sogar die unglaubliche Mühe gemacht und angefangen, die ?Hobbit? in Mondbuchstaben zu übertragen!
Schließlich ist es Zeit für den nächsten Vortrag, ?Religiöse und kultische Formen der Verehrung im Hobbit, im HdR und im Sil?, diesmal wieder mit Eriol. Eine der Ausgangsfragen dabei ist, ob der ?Herr der Ringe? ein ?rein christliches Werk? ist, da ja einige die Erzählung als Neufassung der Heilsgeschichte interpretieren. Wie sich zeigt, ist das allerdings viel zu kurz gegriffen. Zunächst wird der Frage nachgegangen, warum es Religion gibt (z. B. Staunen, Ehrfurcht, Hilfserwartung/ ?Tauschhandel?, Angst und Tradition), wie sie sich äußert (Anbetung, Selbstvergottung etc.) und welche Arten es davon im ?Herrn der Ringe? gibt. Eriol hat dazu vier Thesen an den Anfang gestellt. Auffällig sind zwei Dinge: Erstens gibt es für ein ?christliches? Werk erstaunlich wenig ?Religion? (keine Tempel, anscheinend keine Glaubenskonflikte, Eru wird als Schöpfer überall akzeptiert, nur ein einziges Heiligtum auf Númenor). Zweitens gibt es relativ wenig Orte oder (magische) Gegenstände (z. B. Aman, die Silmaril oder eventuell die Palantiri), die religiösen Charakter haben.
Eru ist niemand, den man aus Hilfsgedanken heraus anbetet. Er hat sich dafür zu sehr zurückgezogen, seine Rolle ist die eines reinen ?Schöpfergottes?. Seine Anbetung wird wohl eher in Staunen und Ehrfucht begründet sein. Eine weitere spannende Frage war, was die Valar eigentlich sind: Sie sind mehr als Engel, weil sie weit mehr tun als nur Botschaften zu übermitteln. Sie haben ihre eigenen Gedanken und können kreativ sein (wenn auch nur in den Grenzen, die Eru ihnen gesetzt hat) und treten wie später auch die Maiar als Lehrmeister auf. Ihre Darstellung ähnelt teilweise den griechischen Göttern: Es gibt Streit, Ehen werden untereinander geschlossen etc. Doch trotz ihre ?göttlichen Status? werden die Valar nicht im eigentlichen Sinne verehrt bzw. nehmen sie nicht so einen hohen Stellenwert ein wie Illuvatar (eine Ausnahme mag Aule für die Zwerge sein). Ist die Anrufung von Elbereth als Gebet (d. h. mit Erwartung auf sofortige Hilfeleistung) zu verstehen? Wir einigen uns ja, denn der Nazgûl lähmt Frodos Zunge, so daß er nicht mehr sprechen kann (also muß er sich bedroht fühlen) und Frodo erhofft sich offensichtlich eine Wirkung davon (die aber nicht immer eintrifft).
Desweiteren gibt es überall genug Beispiele für ?heidnische? (oder besser: ?Nicht-christliche?) Verehrungsweisen, als Beispiel möchte ich hier nur die Gräber der Könige in verschiedenen Ländern anführen. Auch ?lokale? Sagengestalten werden in Erinnerung behalten, so z. B. Luthien (vergleiche oben erwähnten Ausruf Frodos an der Bruinnen-Furt ? Bei Elbereth und Luthien...!?) und Bilbo (der später als ?der verrückte Beutlin? im Auenland in Geschichten umhergeistert und immer wieder verschwindet, um neues Gold zu holen).
Zwischendurch wird immer wieder diskutiert. Erörtert wird Morgoths Rolle und Gründe, die zu seiner Anbetung führen. Sie scheint nur aus zwei Gründen zu geschehen: Entweder ist es Angst vor ihm oder es geht um die Hoffnung auf (mehr) Macht für seine Verbündeten.
Es ist ein sehr interessanter Vortrag, der noch mehr Fragen aufwirft, aber sehr gut die einzelnen Gründe und /oder Möglichkeiten von Religion beleuchtet. Natürlich konnte nicht alles erschöpfend diskutiert werden, aber bei einem so großen Themenkomplex ist das auch nicht möglich. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall.
Kurz darauf gibt es in ?Quellhall? das Mittagsessen. Ich muß daran denken, daß das Wochenende schon wieder vorbei ist ? und das gefällt mir gar nicht!
Um 14.00 h folgt noch das Feedback zum Thing und die Verabschiedung. Echte Beschwerden gibt es auch diesmal keine. Allerdings wäre eine bessere Einbindung der ?First-Timer? wünschenswert (will sich jemand dafür melden? Ich habe immer noch den ?Elben-Hort? im Ohr!) - das Oxonmot hat da ein recht gute Lösung gefunden.
Auch das Bonsystem für die Getränke ist noch verbesserungswürdig. Die Idee, eine Mittelerde-Karte als Getränkekarte (zum Abknipsen oder Abstreichen) zu nutzen, sorgt für amüsierte Gesichter. Und wer sich dann bis Mordor ?durchtrinkt?, kriegt ein Freigetränk? Man darf sich dann auch entscheiden, ob man ?unter den Berg oder über den Berg? trinkt. Oder?
Nach dem Feedback ist noch einmal Kaffeepause. Der Schnitt von ?Galadriels Geschenke? ist inzwischen fast fertig, und so ist es beschlossene Sache, ihn sich auch noch einmal anzugucken. Wir hätten ihn uns auch noch einmal gerne angesehen, aber da wir einen langen Weg vor uns haben, wollen wir eigentlich gerne los, denn es ist schon 15.00 h. Schweren Herzens machen wir uns also auf die Suche nach verschiedenen Leuten, um uns zu verabschieden. Zum Glück ging uns auch keiner durch die Lappen.
Um kurz vor 15.30 h verlassen wir Marienthal, und ich werfe noch einen letzten Blick auf der kleine Franziskanerkloster. Nächstes Jahr soll das Thing (vom 12.7. bis 14.7., den Termin habe ich mir bereits notiert!) in Gießen stattfinden, auf der ?Tolkien-Burg? Hohensolms. In Marienthal ist immer im Sommer für mehrere Jahre schon alles ausgebucht. Gießen bietet zumindest einen deutlichen Vorteil: Dort können mehr Leute untergebracht werden!
Haltet mir schon mal einen Platz frei, denn das will ich mir nun wirklich nicht entgehen lassen! :) Wir sehen uns vom Tolkien-Thing 2004!

Namarie!
Ciriel

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"Es gibt nichts, was man nicht mißverstehen oder mißbrauchen kann." -Alfred Nobel
"... Nanna nenn' ich Nökkvis Tochter..."
"Loki was the one falling into darkness, and when he did, you could hear him laugh."

Liná Amáriel Offline

Seele des Hobbitgrounds

Beiträge: 2.885

19.07.2003 17:10
#2 RE:Thing V Antworten

ufff!

NAja, jetzt sind wa ja gut informiert!

Aber ich wär für nächstes mal doch für nen video!



Die Macht sei Mit euch!

Ciriel ( Gast )
Beiträge:

20.07.2003 12:45
#3 RE:Thing V Antworten

Sorry, sowas kann ich leider nicht bieten.

Nordin Laufkopf ( Gast )
Beiträge:

21.07.2003 14:18
#4 RE:Thing V Antworten

na ja, eine DVD tut es doch auch, oder?

Hast du eigentlich Handschuhe an bei deinen Schreibattacken oder wie kühlst du die hinterher???
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Whenever you dream
You\'re holding the key
It opens the door
To let you be free

Ciriel ( Gast )
Beiträge:

21.07.2003 15:07
#5 RE:Thing V Antworten

Hehehehe. Klar, das sind extra dicke, aber gleichzeitig sehr weiche Handschuhe, mit denen man gut schreiben kann. <g> Aber nun ehrlich, wars so anstrengend? Falls mir jemand nächstes Mal eine Kamera zur Verfügung stellt, filme ich nächstes Mal auch gerne. <g>
War denn wenigstens spannend?
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Ciriel ( Gast )
Beiträge:

28.07.2003 07:52
#6 RE:Thing V Antworten

Noch was Neues:
Unter http://www.tolkiengesellschaft.de/news/news20030727.shtml gibnts den Thingbericht mit Bildern - und das Video kann man sich dort auch downloaden (macht es, wenn es geht, Ihr lacht Euch tot!).
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Liná Amáriel Offline

Seele des Hobbitgrounds

Beiträge: 2.885

28.07.2003 08:58
#7 RE:Thing V Antworten

da bin ich ja mal gespannt!


Die Macht sei Mit euch!

Eleanor Unterberg Offline

Overlord


Beiträge: 825

28.08.2003 23:28
#8 RE:Thing V Antworten

@ Ciriel
bist Du eigentlich auch auf der RingCon 03?
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Wirklich reich ist, wer in seiner Seele mehr Träume hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.

Ciriel ( Gast )
Beiträge:

29.08.2003 07:05
#9 RE:Thing V Antworten

Ich würde gerne - aber nachdem ich den kompletten Preis durchgerechnet habe (Fahrt, Unterkunft, Essen usw.), mußte ich dann davon Abstand nehmen - soviel Geld habe ich im Moment nicht einfach über. Schade.
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Liná Amáriel Offline

Seele des Hobbitgrounds

Beiträge: 2.885

22.09.2003 11:44
#10 RE:Thing V Antworten

ich auch net. Würd ja soo gern fahren!


Die Macht sei Mit euch!

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