TEIL I

Gestern habe ich mir den 1. Teil der Saga angeguckt. Okay, ich stehe dem Ganzen etwas zweispätig gegenüber, wie ich betonen muss. Ich hatte ja erst befürchtet, daß die Sprache zu modern werden würde (so nach dem Motto: "Hat jemand seine coole Digitaluhr dabei?"), aber das ging eigentlich, auch wenn es manchmal etwas flapsig wurde.

Aber nun:
- Sie reden von Sachsen und den Zwillingskönigen. Schön und gut, aber warum haben sie dann skandinavische Namen? Altenglische Namen wären logischer, und vor allem wären Hengist und Horsa in dem Fall doch gar nicht schlecht gewesen - hätte sogar fraglos in die Zeit gepaßt.

- Der Drache gefiel mir so gar nicht. Weniger mißfielen mir Aussehen und Bewegung, das war schon in Ordnung. Aber in *allen* Varianten der Geschichte ist die Intelligenz des "Tieres" und vor allem seine Sprechfähigkeit ein mehr als wichtiger Faktor. Gerade das Einander-vorstellen hat schon fast magischen Charakter. Ein Drache ist mehr als ein Tier und nicht zu unterschätzen, da er auch Magie anwenden kann. Vor allem ist das Blut des Drachen eigentlich giftig (und nur Hoenirs Schutz sorgt dafür, daß Sigfried überlebt).

- Die Königin von Island mag ja eine Königin sein, aber sie kann nicht durch Rabenaugen sprechen. Der Rabe ist Odins Vogel, niemand würe sich anmaßen, ihn zu so etwas zu benutzen, wenn er es denn überhaupt könnte.

- In einigen Varianten der Geschichte ist Hagen Gunthers Bruder. Aber damit kommen wir auch auf einige Ungereimtheiten zu sprechen. WER sind die Nibelungen? Geklärt hat sich das trotz der Geister nicht. Was Alberich angeht, so haben sie mit ihm und mit dem Schmied eine Dramatik vertan, denn eigentlich ist Drache Fafnir ein Mensch, der seinen Vater um des Goldes wegen erschlug und seinen Bruder und Schmied Regin verstieß, weil er das Geld selbst haben wollte. Regin sinnt auf Rache, läßt erst Siegfried Fafnir töten und will danach seinen Ziehsohn umbringen. Letzteres gelingt ihm nicht, weil Siegfried das Herz des Drachen gebraten und ein Stürck probiert hat, wodurch der jetzt die Sprache der Vögel versteht.
In der nordischen Fassung wird auch der Fluch an sich klarer, finde ich: Odin muß Wergeld zahlen und schickt Loki, der dem Zwerg Andvari im Fluss alles Gold abnimmt und ihm nicht mal den Ring läßt, wodurch der Goldvorrat wieder vermehrt werden könnte. Andvari verflucht daraufhin den Schatz, daß er jedem Besitzer Unglück bringen soll, doch Loki ist es gleich, da er das Gold ja nicht behalten will.
Was war im Film mit den Nibelungen? Woher kommt der Fluch und warum? Und welche Rolle spielte Alberich? Ich finde das Ganze noch nicht recht durchschaubar, aber vielleicht bringt der 2. Teil mehr Klarheit.
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"Es gibt nichts, was man nicht mißverstehen oder mißbrauchen kann." -Alfred Nobel
"... Nanna nenn' ich Nökkvis Tochter..."
"Loki was the one falling into darkness, and when he did, you could hear him laugh."

TEIL II

Ich habe immer drauf gewartet, daß Hagen noch ein Auge vrliert (wer sich nun fragt warum, dem empfehle ich Stephen Grundys "Wodans Fluch"). Tja, war ja leider nix. Und überhaupt bleiben da einige Fragen bestehen. Wer die Nibelungen denn nun sind, hat sich immer noch nicht geklärt.
Kriemhild kam mir die ganze Zeit vor wie eine verwöhnte Barbie-Puppe (Entschuldigung), aber okay, ein wenig kommt (bei dem "Türen-Streit") das auch in der Vorlage zum Ausdruck.
Schade, daß ihre Rache gefehlt hat (in einer anderen Variante bringt Gudrun immerhin ihre Kinder um und setzt sie Atli zum Essen vor...), das hätte das Ganze zu einem echten Abschluss gebracht.
Hagen war natürlich mal wieder der Bösewicht schlechthin (man konnte es ihm ja gleich ansehen!). Naja, immerhin gibt es auch andere Sichtweisen dazu. Gunther war an der ganzen Geschichte ja nun weniger als unschuldig.

Fazit: Ganz okay, aber das "Original" sollte man sich auch mal angesehen haben.
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"Es gibt nichts, was man nicht mißverstehen oder mißbrauchen kann." -Alfred Nobel
"... Nanna nenn' ich Nökkvis Tochter..."
"Loki was the one falling into darkness, and when he did, you could hear him laugh."

Also ich fands absolut grottig! Die Dialoge waren schlecht, der Drache mehr als dümmlich und die Story wurde auch teilweise geändert. Also ich fands enttäuschend

Was meinst Du mit "teilweise geändert"? Nicht, daß ich Dir widersprechen wollte , aber wie gesagt, die Geschichte existiert ja auch in mehreren Versionen...
Was die Dialoge angeht: Klingt wahrscheinlich komisch, aber da habe ich schon wesentlich schlimmeres gesehen... wirklich wahr.
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"... Nanna nenn' ich Nökkvis Tochter..."
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Noch schlimmer? Wie das denn? Ich meine zum Beispiel die Tatsache, das Siegfried was mit Brunhild hatte und nur durch nen Zaubertrank in Kriemhild verliebt war und solches....
Ich meine viel konnte man dank dir ja mal wieder nicht aufzählen

Noch schlimmer:

Es gab doch vor ein paar Jahren eine US Serie um Robin Hood. Was will man erwarten, wenn
- da plötzlich mal eben Außerirdische (!) auftauchen
- alles so quietschbunt ist, daß es schon Zahnschmerzen verursacht (und so authentisch!)
- alle so reden, daß man nur noch auf Ausdrücke wie "cool", "krass" oder "Armbanduhr" wartet
- die Ausstattung sowas von neu ist, daß man noch das Firmenlogo an den Sätteln zu erkennen glaubt

In Antwort auf:

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Ich meine zum Beispiel die Tatsache, das Siegfried was mit Brunhild hatte und nur durch nen Zaubertrank in Kriemhild verliebt war und solches....

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Naja, er HATTE ja was mit Brunhild. Daher stammt ja ein guter Teil der ganzen Dramatik. In der nordischen Variante weckt er, bevor er zum Hof von Gunther kommt, eine Walküre auf, die einst von Odin mit dem Schlafdorn gestochen wurde, weil sie in der Schlacht gegen seinen Willen handelte und einer der Helden, die Odin gerne gehabt hätte, am Leben blieb.
Sie bringt ihm Zauber bei, und sie schwören sich Treue.
Am Hof reicht Gudrun dann Siegfried den Trank, und er fällt unter den Zauber.
Wenn Dich das mal interessiert, dann empfehle ich ebenfalls von Herrn Grundy "Rheingold". Da trinkt er z. B., obwohl er das Gilft gesehen hat, aber glaubt, das Drachenblut schütze ihn auch vor "inneren" Angriffen.

Mir ist noch was zum Film eingefallen, allerdings ist das bei solchen Filmen eher ein genreller Fehler. Die Pferde passen nicht in die Umgebung. Insgeamt sind sie zu groß, zu schmal und zu feingliedrig. Im Norden und in den nördlichen Gebieten herrschte ein eher robuster Typ vor: Eher klein, gedrungen und zäh. Diese Pferde (im Film) hätten wahrscheinlich keinen harten Winter überlebt. Das liegt aber wahrscheinlich an unserer heutigen Einstellung, daß auch alles elegant aussehen muss (wobei das immer eine Frage des Geschmacks ist, ich habe so manches elegante kleine Pferd gesehen...).
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Der Drache war auch mir zu "dumm". Im Film war er mehr ein Tier wobei er ein recht intelligentes und sprachfähiges Wesen ist.

Also, muss mich da jezz au ma einmischen, au wenn ich mich so mit der "Vorgeschichte" net auskenne....... :)

Mir hat der Film eigentlich gut gefallen.......mochte die schauspieler und die Handlung..........aber wie gesagt, nehmt Rücksicht darauf, dass ich mich mit diesem Thema net so sehr beschäftige........