Es war an einem ganz normalen Arbeitstag, da hörte ich von einer Kollegin, sie hätte gehört, der berühmte Modedesigner Rudolph "Mosi" Moshammer sei ermordet worden. Irgendwie bekam ich in der gleichen Sekunde einen Shock. Die wenigsten werden mir das zutrauen, aber ehrlich gesagt, habe ich diesen Mann still bewundert. Er war eine Ikone des "Schrillseins" und brach so einige gesellschaftliche Mauern für andere, unkonventionelle Menschen. Er war ein erfolgreicher Geschäftsmann, leistete sich Prunk und Luxus. Und dennoch kamen die Armen nicht zu kurz, denn ihnen widmete er einen großen Teil seiner Zeit und seines Geldes. Ich sehe selten fern, aber wenn ich ihn dort gesehen habe, war er mir nie unsympathisch oder aufdringlich. Und er war allein. Es muss ein schrecklicher Zustand sein, keine wirklichen Freunde zu haben, und sich Ersatzbefriedigung durch materielle Ergüsse zu holen. Und dennoch hat er Ruhe bewahrt. Dieser Tod war völlig nutzlos. Natürlich sterben täglich abertausende Menschen und keiner ist weniger oder mehr wert als der andere. Aber mit Rudolph Moshammer stirbt eine kleine, alltägliche Säule in unserer Gesellschaft, die viele bewusst und viele unbewusst wahrgenommen haben. Es geht nicht unbedingt darum, ob man ihn mochte oder nicht. Er war eine Person...eine "Figur", von der ich den größten Teil meines Lebens wusste, dass sie existiert. Wie das Gras auf der Erde, was man täglich sieht, aber nur äußerst selten bewusst wahrnimmt. So geht wieder ein kleiner Teil meines Weltbildes, auf dass ich mich stütze unnötig verloren. Ich will hier nichts überdramatisieren, aber ganz ehrlich finde ich es sehr traurig.
Rudolph,ich wünsche Dir ewigen Frieden, wo immer Du auch bist.
Viele Grüße
Cyberkeks ------------------------------
"Weich ist stärker als hart, Wasser ist stärker als als Fels, Liebe ist stärker als Gewalt." (H.Hesse)
Rudolph Moshammer, ein Mensch wie du und ich. Und doch, zusätzlich, aufgrund seines Auftretens, stilles Symbol Münchens. Ich habe ihn nie gut gekannt, aber wenn er in Medien erschien, so machte er doch immer einen sympatischen Eindruck. Seine Liebe zu minderbegüteten Menschen und sein Erlichkeit und Standhaftigkeit (auch sich selbst gegenüber) waren schon immer seine herrausragenden Punkte. Nun ist er weg. Und heimlich wurde auch von mir ein Stück Herz zerstört. Dieses Wesen, welches Münchens Welt so perfekt zu ergänzen schien, soll nun nicht mehr auf dieser Ebene weilen? Fast unvorstellbar, wo doch Mosi immer so voller Glück erschien (für mich). Doch die Fasade täuschte. Einsamkeit war (wie Cyberkeks schon anmerkte) wahrscheinlich sein unbeschriebener Feind. Schrecklich der Gedanke, dass er mit materiellen Gütern versuchte diese Sehnsucht zu stillen. Möge er dort, wo immer er auch ist, jetzt seinen Frieden finden.
Denn das hat er (und jeder Andere auch) verdient.
In ewigem Mitgefühl ein stiller Bewunderer *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Dem Anderen sein Anderssein zu verzeihen, ist der erste Schritt zur Weisheit... chin. Sprichwort *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*