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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 495 mal aufgerufen
 Maliros Kunststube
Nienor ( Gast )
Beiträge: 1.185

25.04.2004 13:05
Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Manchmal will man sich freuen, und weiß nicht worüber, oder sucht nach einer lieben Briefbeigabe... deshalb ist es das Anliegen dieses Threads Gedichte und schöne Texte, Melancholisches , Einzeiler und Mehrzeiler zum freuen, lesen und sammeln.

Wer Schmetterlinge lachen hört


Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein,
ungestört der Furcht,
die Nacht entdecken.

Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Stier, zum Narr, zum Weisen
und kann in einer Stunde
durchs ganze Weltall reisen.

Der weiß, daß er nichts weiß,
wie alle anderen auch nichts wissen.
Nur weiß er, was die anderen
und auch er selbst noch lernen müssen.

Wer in sich fremde Ufer spürt
und den Mut hat sich zu recken,
der wird allmählich,
ungestört von Furcht
sich selbst entdecken.

Abwärts zu den Gipfeln
seiner selbst bricht er hinauf,
den Kampf mit seiner Unterwelt
nimmt er gelassen auf.

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein,
ungestört von Furcht
die Nacht entdecken.

Wer mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben
und ist selbst dann lebendiger
als alle seine Erben.

Novalis

----------------------------------------------


An mein Kind


Dir will ich meines Liebsten Augen geben
Und seiner Seele flammenreiches Glühn.
Ein Träumer wirst du sein und dennoch kühn
Verschloßne Tore aus den Angeln heben.


Wirst ausziehn, das gelobte Glück zu schmieden.
Dein Weg sei frei. Denn aller Weisheit Schluß
Bleibt doch zuletzt, daß jedermann hienieden
All seine Fehler selbst begehen muß.


Ich kann vor keinem Abgrund dich bewahren,
Hoch in die Wolken hängte Gott den Kranz.
Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
Wer du auch seist, nur eines - sei es ganz!


Du bist, vergiß es nicht, von jenem Baume,
Der ewig zweigte und nie Wurzeln schlug.
Der Freiheit Fackel leuchtet uns im Traume -
Bewahr den Tropfen Öl im alten Krug!


(Mascha Kaleko)

Einen schönen Sonntag ...


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AURE ENTULUVA!

Liná Amáriel Offline

Seele des Hobbitgrounds

Beiträge: 2.885

27.04.2004 10:00
#2 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Du bist fern (Emanuel Geibel)

In meinem Garten die Nelken,
mit ihrem Purpurstern.
Müssen alle nun verwelken,
denn du bist fern.

Auf meinem Herde die Flammen,
die ich bewacht so gern.
SAnken in Asche zusammen,
denn du bist fern.

Die Welt ist mir verdorben,
mich grüßt nich Blum' nicht Stern.
Mein Herz ist lange gestorben,
denn du bist fern.


Nimm die Menschen, wie sie sind, denn du findest keine besseren.

Nienor ( Gast )
Beiträge: 1.185

03.05.2004 14:15
#3 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten


SONNET 23 (Shakespeare)
As an unperfect actor on the stage
Who with his fear is put besides his part,

Or some fierce thing replete with too much rage,

Whose strength's abundance weakens his own heart.
So I, for fear of trust, forget to say
The perfect ceremony of love's rite,

And in mine own love's strength seem to decay,
O'ercharged with burden of mine own love's might.
O, let my books be then the eloquence
And dumb presagers of my speaking breast,
Who plead for love and look for recompense

More than that tongue that more hath more express'd.

O, learn to read what silent love hath writ:

To hear with eyes belongs to love's fine wit.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

AURE ENTULUVA!

Ewendra Offline

Lord

Beiträge: 584

25.05.2004 15:01
#4 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Ich hab hier mal nen Spruch:

Es wird der Tag kommen, da wirst du mich fragen was mir wichtiger ist: du oder mein Leben. Da werde ich sagen mein Leben und du wirst beleidigt weggehen ohne zu wissen, dass du mein Leben bist.
**************************************************
Lebe im heute, denn unsere Zukunft ist bald schon Vergangenheit!
**************************************************

Gast
Beiträge:

30.05.2004 05:07
#5 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Der Puppenspieler

Die Zeit schreitet voran, immer weiter.
Menschen leben, lachen, bewegen sich.
Ich sitze, bedaure, bin niemals heiter.
Ohne Herz und Seele ergötze ich mich

An windigem Weihnachtslachen und flatterndem Wind.
Taub und blind für stumme Tränen in der Nacht,
diene ich in toten Träumen die das Leben sind,
der Hoffnungslosigkeit meiner medialen Macht.

Vergessen sind die phantastischen Puppen vergangener Tage,
die mit glühendem Geheimnis ein Dasein entlarven,
dessen Schmetterlingszauber meine tristen Träume verzagen
lässt.
Vergessen ist die Puppenpoesie die mich Lügen straft.

Ein Leben voller Farben, so voll von Vertrauen
in ein „sich selbst bewusst sein“ ohne Verzagen.
Ein Leben ohne die Dummheit oberflächlicher Bauern,
zeigte mir der Puppenspieler der meine Freundin
war.

Was mir nun blüht sind fruchtbare Felder der Fäulnis,
die mein Innerstes zerfressen und mein Verderben sind.
Was mir bleibt ist die furchtbare Last der Erkenntnis,
dass ich meiner Freundin kein Freund war.

Liná Amáriel Offline

Seele des Hobbitgrounds

Beiträge: 2.885

19.07.2004 18:51
#6 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

In Antwort auf:
Zitiert aus einem alten Thread von Nienor:

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Zitiert von Ciriel:
DA S L E B E N
Das Leben ist eine Chance, nutze sie.
Das Leben ist Schönheit, bewundere sie.
Das Leben ist Seligkeit, genieße sie.
Das Leben ist ein Traum, mach daraus Wirklichkeit.
Das Leben ist eine Herausforderung, stell dich ihr.
Das Leben ist eine Pflicht, erfülle sie.
Das Leben ist ein Spiel, spiele es.
Das Leben ist kostbar, geh sorgfältig damit um.
Das Leben ist ein Reichtum, bewahre ihn.
Das Leben ist Liebe, erfreue dich an ihr.
Das Leben ist ein Rätsel, durchdringe es.
Das Leben ist ein Versprechen, halt es.
Das Leben ist eine Hymne, singe sie.
Das Leben ist ein Kampf, kämpfe ihn.
Das Leben ist eine Tragödie, ringe mit ihr.
Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.
Das Leben ist Glück, verdiene es.
Das Leben ist Leben, verteidige es.
Zitate von Mutter Theresa

Ansichten einer Ente zu Weihnachten

Aus dem Kühlschrank komm ich her
und seh Dich kochen, bitte sehr,
Du hast nie drüber nachgedacht,
was ich als Ente so gemacht!
Den ganzen Tag faul auf dem See
und nicht mal träumte vom Buffet,
auf dem ich nun, so sieht es aus,
darstellen soll, den Weihnachtsschmaus!
Nun seh ich Dich den Boden fegen,
Messer und Gabeln auf das Tischchen legen,
auf welchem ich in eine Stunde,
liege dann in aller Munde.
Sicherlich, wie jedes Jahr,
kommt auch der Herr Großpapa,
welcher etwa vor 2 Jahren,
meinen Onkel erst erschlagen,
der auch in aller Munde lag,
Enten bekommen keinen Sarg....




Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.

Eleanor Unterberg Offline

Overlord


Beiträge: 825

20.07.2004 17:36
#7 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Auch wenn ich nicht an einen Gott im christlichen Sinne glaube, hat mir DAS hier sehr gefallen
(und auch ab und an geholfen, denn alle Götter sind ein Gott und alle Göttinen sind eins, nicht wahr, Ciriel?!):

SPUREN IM SAND

Ich träumte eines Nachts,
ich ging am Meer entlang
mit meinem Herrn.
Und es entstand vor meinen Augen
Streiflichtern gleich, mein Leben.

Nachdem das letzte Bild an uns
vorbeigeglitten war sah ich zurück
und stellte fest
dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens
nur EINE Spur zu sehen war.

Das verwirrte mich sehr
und ich wandte mich an den Herren:
"Als ich Dir damals alles
was ich hatte übergab
um Dir zu folgen, da sagtest Du,
Du würdest IMMER bei mir sein!
Warum hast Du mich verlassen
als ich Dich so verzweifelt brauchte?"

Der Herr nahm meine Hand:
"Geliebtes Kind,
nie liess ich Dich allein
schon gar nicht
in Zeiten der Angst und Not!
Wo Du nur ein Paar Spuren
in dem Sand erkennst,
sei ganz gewiss:
ICH HABE DICH GETRAGEN!"

**************************************************
Wirklich reich ist, wer in seiner Seele mehr Träume hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.

Eleanor Unterberg Offline

Overlord


Beiträge: 825

20.07.2004 18:59
#8 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Dazu fällt mir noch ein Spruch aus einer anglikanischen Bibel (warum eigentlich immer ich, die ich doch am wenigsten an die Bibel glaube???) ein:

Ein jegliches hat seine Zeit
und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde;
große Dinge haben ihre Zeit
und kleine Dinge haben ihre Zeit....

(vielleicht liegt es auch nur daran dass man seine "Widersacher" kennen muss...
und ich kenne eine Menge meiner "Widersacher"...
den Talmud, den Koran, die Bibel (katholisch, evangelisch, anglikanisch...)....

**************************************************
Wirklich reich ist, wer in seiner Seele mehr Träume hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.

Ciriel ( Gast )
Beiträge:

21.07.2004 07:11
#9 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Danke Eleanor!

Wenn nicht immer so sehr von dem GOTT die Rede wäre, dann könnte ich mich noch besser damit anfreunden. Ich meine, nicht daß ich was gegen unseren Gott hätte - aber ich muss dann immer auch gleich an die Greueltaten denken, die das Christentum begangen hat. Vor allem mag ich diese missionarische Art nicht. Es muss niemand errettet werden, und wenn jemand nicht daran glauben will, ist das seine Sache. Ich mag e auch nicht,l wenn mich jemand zwanghaft überzeugen will.
Ich mag andere Götter lieber, vor allem deshalb, weil sie viel menschlicher sind... grausam mögen sie gewesen sein, aber wenn, dann auf eine ganz andere Art, als sich die Leute denken...
------------------------------
"Es gibt nichts, was man nicht mißverstehen oder mißbrauchen kann." -Alfred Nobel
"... Nanna nenn' ich Nökkvis Tochter..."
"Loki was the one falling into darkness, and when he did, you could hear him laugh."

Eleanor Unterberg Offline

Overlord


Beiträge: 825

21.07.2004 12:16
#10 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

Grausam, Ciriel?
Ich weiss nicht, wenn ich z.B. einen Kriegsgott anbete weiss ich doch auf was ich mich einlasse...
Mir zumindest erscheinen die alten Götter als ehrlicher! Mann wusste in der Regel sehr genau wer ein Lügner war.... und ging trotz allem hin und wieder das Risiko ein ihm zu glauben... (was zumindest nicht immer ein Fehler war )
Aber wahrscheinlich ist es weniger dieser christliche Gott den ich nicht mag (obwohl auch der reichlich "Dreck am Stecken" hat) ich hab aber reichlich Probleme mit seinem "Bodenpersonal!
Wenn ich bedenke das es die Inquisition noch heute gibt! Auch wenn sie es in "heiliges Offizium" umbenannt haben, eine Ungerechtigkeit und Überheblichkeit sondersgleichen bleibt es doch!

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Wirklich reich ist, wer in seiner Seele mehr Träume hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.

Ciriel ( Gast )
Beiträge:

21.07.2004 12:52
#11 RE:Gedichte, Sonette, Träumereien Antworten

MMh, da hast Du recht, ich korrigiere mich: Ich habe weniger was gegen Gott, als die teilweise Auslegung desselben vom "Fachpersonal". In einigen Bereichen sollten die mal etwas aufgeschlossener und toleranter werden (ich muß immer an die vielen Indianer denken, die unter den Europäern leiden mußten und müssen). Immer da, wo der Glaube zwangsweise "verordnet" wurde, ging es den Leuten bedeutend schlechter als vorher, weil alte Traditionen und Gesellshaftsformen zerbrachen.
Jeder soll so leben, wie er will, wenn er keinen anderen einschränkt. Wenn die australischen Ureinwohner durch das Land wandern und ihre Pfade singen, was soll daran schlechter sein als die Eskimos, die mit Hundeschlitten unterwegs sind? Von anderen Weltreligionen ganz zu schweigen (die Buddhisten haben da an sich eine prima Einstellung). Und DAS sollten sich die Leute mal zu Herzen nehmen - zumindest alle Fanatiker unter ihnen.
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"Es gibt nichts, was man nicht mißverstehen oder mißbrauchen kann." -Alfred Nobel
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